Bei Ludwig Richter entdeckt

IMG_1438 Ludwig Richter, am 28. September 1803 in Dresden geboren, war nicht nur ein hervorragender Maler, Zeichner und Meister des Holzschnitts. Sieben Jahre wirkte er als Direktor der Zeichenschule der Porzellanmanufaktur Meissen und 40 Jahre als Professor für Landschaftsmalerei an der Kunstakademie Dresden.

Richters „Lebenserinnerungen“ sind für jeden Autor, der über die Napoleonzeit schreibt, eine wahre Fundgrube. Bei der Recherche zu meinem Elisa-Roman stieß ich auf eine bemerkenswerte Schilderung im Zusammenhang mit dem Großen Kometen. Dieser war fast das gesamte Jahr 1811 über mit bloßem Auge sichtbar. In kleinen Grüppchen bestaunten ihn die Dresdner Bürger Abend für Abend und sahen in ihm den Verkünder nahenden Unheils.

Folgende Episode dazu schreibt Richter: „Das Prophezeien von Kriegs- und Heereszügen mochte in diesen Tagen nicht schwer sein, denn seit Anfang des Jahrhunderts hatte ja der gefürchtete, dämonische Mann in Europa alles durcheinander gerüttelt, und Deutschland seufzte unter seiner despotischen Faust. Ein armer, hektischer Schuhflicker … trat zu der Menschengruppe und erklärte einigen alten Frauen, wie von diesem schrecklichen Kriegsherrn schon die Offenbarung Johannis ganz genau berichte und selbst den Namen des französischen Kaisers, der uns all das Elend bringe, deutlich nenne. Auf Hebräisch heiße er ABADDON, auf Griechisch APOLLYON und bei den Franzosen NAPOLEON! Das habe er selbst gelesen.“

Seit September 2013 steht das Denkmal Ludwig Richters wieder oberhalb des Albertinums auf der Brühlschen Terrasse und damit an der alten Stelle von 1898. Eindrucksvoll wurde die Bronzeplastik auf Granitsockel von dem Bildhauer Markus Gläser nach alten Fotos und Postkarten neu geschaffen. Ich werde dort am 19. Juni 2014 einen Strauß Blumen niederlegen, denn an diesem Tag vor 130 Jahren starb Ludwig Richter in seine Wohnung in der Dresdner Friedrichstadt.

 

, ,

Schreiben Sie den ersten Kommentar - ich freue mich!

Schreibe einen Kommentar

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.