Pünktlich zum 200. Jahrestag der Schlacht um Dresden kam „Elisa und der Schatten Napoleons“ in die Regale der hiesigen Buchhandlungen. Auch bei amazon und mehreren Buchhändlern im Internet kann man das 443 Seiten umfassende Buch finden. Meine Freude ist groß, ebenso mein Dank an Frau Salomo vom Dresdner Buchverlag, die an die Qualität des Romans geglaubt und ihn als Hartcover herausgebracht hat. Das spornt an, weiterzumachen.
Beim Blick auf das Titelbild wird manch interessierte Leser vielleicht stöhnen, weil er meint, es einer meint, das sei schon wieder ein Buch über das Schlachtgetümmel um das Jahr 1813. Weit gefehlt! Der historische Roman ordnet sich in die Rubrik Unterhaltungsliteratur ein. Weder ist er ein Schlachtenbuch, noch verherrlicht er den Kaiser Napoleon. Vielmehr wirft er die Frage auf, ob ein Herrscher und Feldherr für die Durchsetzung seiner vermeintlich revolutionären Ziele Hunderttausende Menschen opfern darf.
Im ersten und zweiten großen Teil des Romans erzähle ich die Geschichte einer in Pirna aufgewachsenen jungen Frau (Elisa), die nach mehreren Schicksalsschlägen nach Dresden kommt und ihr ersehntes privates Glück immer wieder vom „Schatten“ Napoleons bedroht sieht. Im dritten Teil, der jedoch fast die Hälfte des Romans ausmacht, erlebt Elisa an der Seite ihr lieb gewordener Dresdner Bürger die Schrecken und Entbehrungen der Belagerung Dresdens und schließlich den inneren Niedergang der Stadt. In Leipzig unterstützt sie den Arzt Carl Gustav Carus bei seiner Arbeit im Pfaffendorfer Lazarett und bangt mit ihm um den siegreichen Ausgang der Völkerschlacht.
Der hoffnungsvolle Schluss wird den Leser gewiss mit den teils drastischen Berichten von Augenzeugen versöhnen, die ich durchgängig in die Handlung eingefügt habe. Sie belegen das unvorstellbare Leid der einfachen Menschen in und um Dresden, aber auch von ihrer Kraft, von ihrem Zusammenhalt, ihrer Hilfsbereitschaft und der Liebe zu ihrer Stadt.
Allen, die sich den Roman „einverleiben“ werden, wünsche ich schon jetzt ein spannendes Lesevergnügen!
Das ist ja wirklich ein sehr schicker Wälzer geworden – herzlichen Glückwunsch! Ich habe den Roman noch nicht gelesen, aber allein schon von der Optik des Buches her ist er außergewöhnlich: der erste „Historienschinken“ im modernen Design – gefällt mir sehr. Und das Zitat zu Beginn – die Einschätzung der Sachsen – macht gleich Lust auf mehr! Da kann der Herbst und Winter kommen.
Ist denn eigentlich auch eine Hörbuch-Ausgabe geplant?
Viel Erfolg & toi toi!
Dina
Das „Napoleon-Jahr“ neigt sich langsam dem Ende, dazu gehörten für mich u.a. das Panometer in Leipzig oder im August die Lektüre von Dr. Brabant in altdeutscher Schrift auf einer Bank am Moreau-Denkmal. So zur Abrundung gibts heute noch einen Rundgang mit dem Pirnaer Nachtwächter zum Thema – ich bin gespannt.
Was mir bisher noch gar nicht bewusst war: so ziemlich alles, was ich über diese Zeit weiß, ob aus Geschichtsbüchern, Biographien oder Romanen (Erich Loest, Ralf Günther, Martin Selber), ist von Männern und meist über Männer überliefert bzw. geschrieben. Die Denkmale allerorten gibts für Schwarzenberg, Eugen von Württemberg, Poniatowski, Theodor Körner oder eben Moreau. Völlig deplatziert sitzt Friedrich August vor dem Aufgang zur Brühlschen Terrasse. Im Fernsehen erinnern sich Guido Knopp oder Günter Schoß (wobei mir letzterer bedeutend mehr zusagt) an die männlichen „Helden“ von damals. Bestenfalls werden mal Königin Luise (warum eigentlich gerade die?) oder Eleonore Prochaska erwähnt. Selbst die Kielmannsegg war mir bis zum Frühjahr völlig unbekannt.
Mit zwei völlig unterschiedlichen Konzepten sind in diesem Jahr zwei Frauen in diese „Domäne“ eingebrochen, die bekanntere Sabine Ebert und eben Christine Fischer, auf die ich eher zufällig in der SZ gestoßen bin. Mit Henriette und Elisa haben sie zwei Figuren geschaffen, mit denen man zum einen „mitfiebern“ kann, die aber vor allem einen angemehmen Kontrast zur sie umgebenden Männer- und Kriegswelt bilden, obwohl sie logischerweise einen Teil dieser Welt bilden. Man gewinnt Einblicke in das damalige Leben (meist der „Mittelschicht“), die eben so in keinem Geschichtsbuch stehen. Und „typisch sächsisch“ holen die Frauen aus besch… Situationen irgendwie immer das Beste heraus.
Die „Henriette“ habe ich Anfang April verschlungen, jetzt habe ich innerhalb einer knappen Arbeitswoche zwei Drittel der „Elisa“ geschafft – und wenn ich ein Buch nicht weglegen kann, sagt das wohl alles über die Spannung. (Bei Tolstois „Krieg und Frieden“ habe ich mit viel Mühe ein Viertel geschafft…)
Für die geplanten Fortsetzungen ist ein Käufer schon mal sicher!
Vielen Dank, Steffen, für Ihre ausführliche Antwort. Ja, es war meine Absicht, das Leben der „kleinen Leute“ in dieser unsteten, von Leid und Not geprägten Zeit bildhaft darzustellen. Sachbücher über Napoleonzeit in Dresden gibt es viele, doch in Erzählform hat sich bis jetzt kaum ein Autor ausführlicher an das Thema gewagt. Lediglich Ralf Günther ist in seinem Roman „Der Dieb von Dresden“ auf die Schlacht um Dresden eingegangen.
Mich hatten vor allem die Berichte der Augenzeugen gefesselt. Letztlich waren sie der Motor dafür, den dritten Teil der „Elisa“ hauptsächlich mit diesen Aussagen zu spicken und mich als Autor zurückzuhalten. Wenn Sie Dr.Brabant gelesen haben, wird Ihnen das auffallen und Sie werden zahlreiche Schilderungen bis hin zu wörtlicher Rede wiederfinden. Möglich, dass meine Vorgehensweise etwas gewagt ist, doch ich habe sie bewusst gewählt, stehe dazu und werde auch die beiden anderen geplanten „Elisa-Bücher“ so anlegen.
Wäre es nicht toll, wenn auch andere Autoren die oft sehr emotional geschilderten Beobachtungen unserer Vorfahren in ihre Romane einbinden würden? Zugegeben, es macht mehr Arbeit und erfordert eine intensive Recherche. Auch muss der Autor evtl. noch vorhandene Rechte abklopfen, Genehmigungen einholen – was ich getan habe (übrigens bei einigen kostenpflichtig!). Doch auf diese Weise kann Vergangenes in unsere Zeit authentisch übernommen und einer Leserschaft zugänglich gemacht werden, die eher selten ein historisches Sachbuch zur Hand nimmt.
Danke auch für Ihr bekundetes Interesse an der Fortsetzung der „Elisa“. So etwas von einem Leser zu hören, schürt die Arbeitsfreude ungemein.
Herzlichst!
Christine Fischer
Hallo Dina!
Ja, die Gestaltung des Titelbildes gefällt auch mir sehr gut. Darüber waren sich der Verlag und ich von Anfang an einig: Es sollte etwas Modernes werden. Ich finde, der Grafiker hat das recht ordentlich hinbekommen. Durch die helle, teils schemenhafte Gestaltung hebt sich das Buch von den meist kunterbunten Mittelalter-Romen ab – sofern es jemals neben ihnen liegen auf den Büchertischen wird …
Ein Hörbuch ist momentan nicht geplant. Die Produktionskosten sind beachtlich. Jetzt muss der Verlag erst einmal sehen, wie der Roman bei den Lesern und natürlich den Käufern ankommt, trotz des stolzen HC-Preises. Geplant ist absehbar eine kleine Taschenbuch-Auflage. Wann es allerdings soweit ist, bestimmt allein der Verlag.
Ich wünsche Dir unterhaltsame und spannende Lesestunden an dunklen, stürmischen Winterabenden …
Herzlichst!
Christine