Mal abschalten, Ruhe tanken, die lebhafte Stadt hinter sich lassen. Das habe ich mir gestern bei einem Spaziergang durch den Landschaftsgarten Bürgerwiese gegönnt. Er ist ein wahrhaft kostbarer Garten mit seinen zahlreichen, auf Sandsteinsockeln thronenden Großplastiken, den mit Frühjahrsblühern bepflanzten, leuchtenden Rundbeeten und den Neupflanzungen an Bäumen und Sträuchern entlang der weitläufigen Spazierwege. Irgendwann stand ich staunend vor dem Mozartbrunnen und stellte fest, dass ich recht wenig über seine Entstehung weiß. Also habe ich mich daheim kundig gemacht:
Den Brunnen mit seiner flachen Einfassung nimmt man zunächst gar nicht recht war. Der eigentliche Hingucker ist nun mal die weithin leuchtende Figurengruppe der vergoldeten Grazien Anmut, Ernst und Heiterkeit. Auf ihrem Sandsteinpostament umtanzen sie einen Sockel, auf dem der Name MOZART steht. Die Tanzenden sollen das Wesen und die Musik Mozarts symbolisieren. Nun ja, über Geschmack lässt sich streiten. Und das bereits zu Zeiten der Entstehung des Brunnens. Initiator war im Jahr 1907 der Dresdner Mozartverein. Gestiftet hat ihn der Dresdner Kunstverein. Größe und Gestaltung des Mozartbrunnens zeugen von der Verehrung für den genialen Musiker und Komponisten, obgleich dieser nur ein einziges Mal in Dresden war. Zum Osterfest im April 1789. Einer der Höhepunkte war damals der Orgelwettstreit zwischen Mozart und dem hoch geschätzten Erfurter Organisten Häßler.
In der Bombennacht des 13. Februar 1945 erlitt der Brunnen schwere Beschädigungen, und die Bürgerwiese war praktisch nicht mehr vorhanden. Nach aufwändiger Rekonstruktion konnte die Stadt den Brunnen am 05.12.1991, an Mozarts 200. Todestag, der Öffentlichkeit wieder übergeben. Auch die Bürgerwiese erwacht seitdem zu neuem Leben.
Schreiben Sie den ersten Kommentar - ich freue mich!