Mit der Doppelausstellung „Zeitsprünge VI“ und „Aquarell als Experiment“ wird am 11. April 2014 die diesjährige Ausstellungs-Saison im Palais Großer Garten eröffnet.
Bereits Anfang März erfreute das Palais viele Blumenfreunde mit dem „Dresdner Frühling im Palais“, eine zauberhafte Blumen- und Floristikausstellung, die mich mit ihrer Farbenpracht so richtig auf den Frühling eingestimmt hat.
Leider finden noch viel zu wenige Touristen den Weg in den Großen Garten und in das Palais, das weit vor der Zeit Augusts des Starken als erstes Barockgebäude in Dresden entstand. Im September 1719 veranstaltete jedoch Majestät hier einen Teil der Feierlichkeiten zur Hochzeit seines Sohnes mit der österreichischen Kronprinzessin Maria Josepha. Damals lagen Park und Palais noch vor den Mauern der Stadt und waren nicht öffentlich zugänglich.
Große Verwüstungen hatte im August 1813 die Schlacht um Dresden zur Folge. Franzosen und Sachsen kämpften hier gegen russische und preußische Truppen. Wie grausam es damals im Großen Garten zuging, habe ich in meinem historischen Elisa-Roman nach Augenzeugenberichten beschrieben. Übrigens hat der spätere russische Stadthalter Wolkonski-Repnin die Umgebungsmauern abreißen lassen und den Garten damit für die Allgemeinheit geöffnet.
Nach 1830 nutzte der Dresdner Hof das Palais auch für botanische Ausstellungen und begründete damit diese schöne Tradition. Am 13. Februar 1945 wurde das Palais schwer zerstört und in den 70er und 80er Jahren außen wieder hergestellt. Im Erdgeschoss hatte man damals ein großes Atelier eingerichtet, in dem der Bühnenvorhang für die 1985 eröffnete (dritte) Semperoper nach Originalvorlagen bemalt wurde. Die Künstler und Kunsthandwerker hatten den schweren Vorhang dann auf ihren eigenen Schultern durch die Stadt bis zur Oper getragen. Man stelle sich das vor!
Das einst sehr prunkvolle Palais befindet sich bis auf wenige Räume noch immer im Rohzustand. Kunst und Botanik vor den blanken Ziegelwänden, das hat seinen Reiz! Dennoch wünschte ich mir, der Innenausbau möge schneller vorangehen. Dieses Ziel haben sich der Förderverein Palais Großer Garten und die Bürgerstiftung Dresden auf ihre Fahnen geschrieben. Vielleicht finden sich noch einige finanzkräftige Spender, die dieser architektonischen Kostbarkeit zu neuem Glanz verhelfen. Nicht nur die Dresdner würden es ihnen auf ewig danken.
Näher Infos unter www.großer-garten-dresden.de
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