Mein zweiter Roman
Durch meine Tätigkeit als Gästeführerin hat mich die Historie meiner Heimatstadt Dresden gepackt. Vor allem das 19. Jahrhundert. Im Frühjahr 2008 kramte ich einen historischen Stoff hervor, an dem ich bereits vor zehn Jahren fleißig geschrieben hatte. Damals bewegte sich meine Protagonisten Elisa Tilla allerdings noch im späten Mittelalter. Irgendwie war ich damit nicht zufrieden und beschloss, der Handlung einen Zeitsprung ins beginnende 19. Jahrhundert zu geben.
Zur Vorgeschichte der „Elisa …“
Das große Jubiläum „200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig“ vor Augen, begann ich in der sächsischen Landesbibliothek mit Recherchen zu diesem umfangreichen Thema und schrieb das Manuskript innerhalb eines Jahres um. Der erste Teil des Romans ist nun dem Wachsen und Werden der temperamentvollen Elisa und den schicksalhaften Wendungen in ihrem Leben gewidmet. Im zweiten Teil konzentriere ich mich auf das militärische Geschehen in und um Dresden während der Jahre 1806 bis 1815. Dramaturgischer Höhepunkt ist die Schlacht um Dresden im August 1813.
Das Umschreiben des Textes war eine kraft-und zeitaufwändige Angelegenheit. Mein Mann – seit seinem Schlaganfall 2001 behindert – war mir dabei eine große, sehr kritische Hilfe. Er machte mich auf inhaltliche Schwachstellen aufmerksam und säuberte all zu emotional geschriebene Textstellen. Am Rand des Blattes stand dann immer mit Rotschrift: entbehrlich!
Nachdem das Manuskript zu zwei Dritteln fertig war, interessierte mich, was Profis in der Branche zu meinem literarischen Erguss sagten. Deshalb nahm ich im Herbst 2009 an einem Seminar der „Textmanufaktur Leipzig“ teil, zu dem die bekannte Lektorin der Verlagsgruppe Droemer Knaur, Christine Steffen-Reimann, geladen war. In diesem Seminar erhielt ich wertvolle Hinweise, mit denen ich das Buch 2010 zu Ende schrieb. Auch den beabsichtigten Titel „Dresden 1813“ änderte ich in „Elisa und der Schatten Napoleons“. Es sollte kein Historienroman werden, sondern historische Unterhaltungsliteratur. Diesen Unterschied zu beachten, habe ich mich bis zum Handlungsende bemüht.
Ich hatte eigentlich vor, den Roman im Herbst 2012 erst einmal selbst herauszubringen und ihn dann Verlagen anzubieten. Erfahrungsgemäß lechzen Verlage nicht eben nach unverlangt eingesandten Manuskripten. Der Herbst 2012 wäre die Zeit gewesen, als Napoleon vor 200 Jahren auch mehr als 20 000 Sachsen nach Russland in ihr Verderben schickte. Dem Russlandfeldzug habe ich deshalb ein ganzes Kapitel gewidmet und zahlreiche authentische, mit Herzblut geschriebene Schicksale eingearbeitet.
Doch im Herbst 2011 starb mein Mann. Die Veränderungen, die sein Tod mit sich brachte, vor allem mein Umzug in eine kleinere Wohnung und die notwendige Konzentration auf meinen touristischen Job brachten den Zeitplan ins Stocken. Den Roman unter diesem Druck selbst herauszugeben, ehrlich – das hätte ich nicht geschafft.
Eine Kollegin gab mir den Tipp, das Manuskript dem Dresdner Buchverlag vorzulegen. Die Verlagsleiterin ließ sich auf das Projekt ein und erwies sich mittlerweile als exzellente Lektorin.
Es ist wahrlich eine schwere literarische Geburt mit meiner „Elisa“. Am 26. August 2013 wird sie nun endlich das Licht der Bücherwelt erblicken. Also genau zum 200. Jahrestag der Schlacht um Dresden. Ich freue mich schon sehr auf die Reaktionen meiner hoffentlich zahlreichen zufriedenen Leserinnen und Leser.
Haben in der letzten Woche vom 14.-16.08 mit Ihnen die Reise um Dresden erlebt und waren sehr begeistert. Werden mit Sicherheit in absehbarer Zeit Dresden wieder besuchen.
mfg Agnes und Willi Ruhne
Es hat auch mir großen Spaß gemacht, die interessierte Kürten-Gruppe durch Dresden und Umgebung zu führen. Schön, wenn es mir gelungen ist, Sie beide für meine Heimatstadt zu begeistern. Vielleicht kann ein Blick in meine „Histörchen“ Ihren nächsten Dresden-Besuch schon ein wenig einstimmen.
Herzliche Grüße aus Dresden!
Christine Fischer