Vor drei Jahren hatte ich mein literarisches Experiment, das Buch im Buch angekündigt. Jetzt nimmt die Sache Gestalt an. Der bereits erschienene Roman DIE DRESDNER STRADIVARI spielt in dem zweiten Roman, der die eigentliche Geschichte der Martina Mandel und ihrer Schlick-Geige von 1870 aus heutiger Sicht erzählt, eine wichtige Rolle.
Ich will nicht zu viel verraten, aber dass und wieso Helga, die Freundin der Protagonistin Martina, auf die Idee kommt, DIE DRESDNER STRADIVARI zu schreiben, füllt den ersten Teil des Romans. Er liegt bereits ausgedruckt neben mir auf dem Schreibtisch und spornt mich täglich an, voranzukommen. Weil ich gern experimentiere, schreibe ich die Geschichte in verschiedenen Erzählformen. Ich verspreche mir davon mehr Authentizität und natürlich Spannung.
Zum Schluss sei noch gesagt, dass auch dieser Roman auf wahren Geschehnissen beruht. Während der Recherchen habe ich erstaunliche Dinge aufgedeckt, die in Dresden im Mai 1945 passiert sind und die auch meine eigene Familie betreffen. Unter anderem konnte ich hinter ein lange verborgenes Geheimnis kommen. Es betrifft meinen Großvater, der 1945 von den Russen abgeholt und ins Lager Mühlberg gebracht wurde. Als ich vor zwei Jahren dort war, stand ich vor den beiden, etwa 10 Meter langen Bodentafeln mit den Namen der Menschen, die in dem Lager zu Tode kamen. Dort fand ich auch den Namen meines Großvaters. Das hat mich sehr bewegt und über vieles neu nachdenken lassen.
Im Vordergrund des Romans jedoch steht die schwierige Vater-Tochter-Beziehung in den Jahren 1954 bis 1970. Es ist eine sensible Geschichte, die von Wut, Enttäuschung und Vergebung erzählt. Ich denke, der Roman wird meinen Lesern unter die Haut gehen. Allein deshalb, weil sie genau so gewesen ist.