Das Geigenbuch will geschrieben werden
Nachdem meine „Glücksorte in Dresden“ im April 2018 herausgekommen waren, begann ich sofort mit dem neuen Buch, einer heiteren Familiengeschichte. Doch zu dieser Zeit ging mir eine andere Geschichte schon nicht mehr aus dem Kopf: Die Geschichte einer Geige. Ich beschloss das „Geigenbuch“, wie ich es nannte, vorzuziehen und eine Novelle von ca. 180 Seiten zu schreiben mit dem Titel „Im Klang der Violine“. Vielleicht hätte ich das auch in wenigen Monaten geschafft. Doch während ich die erforderlichen Fakten und Hintergründe recherchierte, kam die Sache ins Rollen. Irgendwann entwickelte sie eine Eigendynamik, die mich immer weitertrieb.
Der Plot
Nach 50 Jahren bekommt Martina die Geige zurück, auf der sie als Kind das Geige spielen erlernt hatte. Sie lässt sie überholen und erfährt, dass die Geige aus dem Jahr 1870 stammt, gefertigt vom Dresdner Geigenbauer Schlick. Sie will mehr über ihn und ihre Geige erfahren. Doch Martina wird krank. Sie bricht ihre Recherchen ab und gibt die Unterlagen ihrer Freundin Helga. Während Helga um Martinas Leben bangt, führt sie deren Recherchen weiter und schreibt schließlich darüber ein Buch mit dem Titel „Die Dresdner Stradivari“. Sie schenkt es Martina zum 60. Geburtstag. Wieder genesen, setzt Martina ihre Spurensuche fort. Sie will unbedingt noch lebende Nachfahren Johann Schlicks finden. Unglaubliches kommt dabei ans Licht. Schließlich erkennt sie, dass vieles im Leben ihrer eigenen Familie nicht so war wie es bisher schien. Endlich ist sie auch bereit, sich mit dem Menschen, der ihr den größten ihrer Lebensträume verwehrt hat, zu versöhnen.
Die Besonderheit
Aus der geplanten 180-Seiten-Novelle sind zwei Bücher geworden. Das Manuskript des ersten Buchs Die Dresdner Stradivari (biographischer Roman) ist fertig und wird ca. 420 Druckseiten haben. Das zweite Buch Im Klang der Violine ist in Arbeit. Das BESONDERE an beiden Büchern ist, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann. Die Dresdner Stradivari ist eine in sich geschlossene Handlung und damit das Buch im Buch. Es umfasst den Zeitraum 1784 bis 1874 und erzählt von der seinerzeit berühmten, in Gotha lebenden Musikerfamilie Schlick-Strinasacchi und vom Leben ihres Sohnes Johann Friedrich Wilhelm Schlick. Er war Kammermusiker der Dresdner Hofkapelle (heutige Sächsische Staatskapelle Dresden) und fanatischer Geigenbauer. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, Geigen zu bauen, die dem Klang der Stradivari seiner Mutter Regina Strinasacchi gleichkamen. Und das hat er tatsächlich geschafft.
Drei Jahren habe ich an diesem Buch gearbeitet. Die Handlung beruht auf wahren Begebenheiten. Die meisten Personen haben tatsächlich gelebt. Diese drei Jahre, in denen Recherchieren und Textschreiben oft parallel verliefen, möchte ich – trotz der Mühen – nicht missen.
Demnächst mehr
In Teil 2 berichte ich darüber, wie alles begann, welche interessanten Menschen ich kennengelernt habe und zu welch erstaunlichen Erkenntnissen ich gekommen bin. Vorab sei schon mal gesagt, dass ich Die Dresdner Stradivari ohne die abgebildete Publikationen der Gothaer Buchautorin Gisa Steguweit nicht hätte schreiben können. Das kleine Buch ist eine wahre Schatzgrube! Und das nicht nur für mich, sondern für alle Leser, die sich für außergewöhnliche Menschen und deren Lebenswege in der Vergangenheit interessieren.